Unsere Ziele und Grundsätze
Auch wenn Partnerschaft mehr ist, als die materielle Hilfe, ist sie natürlich wichtig angesichts der Probleme unserer Freund in Damongo. Und dabei werden wir von zahlreichen Gruppierungen, Firmen und Einzelpersonen unterstützt.
1 Unsere Partnerschaft
1.1 Ziele unserer Partnerschaft
Wer sind wir?
Wir, der Freundeskreis Ghana, sind ein Ausschuss des Pfarreirates der Gemeinde St. Dionysius, Nordwalde, der mit der Gemeinde St. Anne`s in Damongo eine gleichberechtigte Partnerschaft auf Augenhöhe pflegt. Wir arbeiten ehrenamtlich und treffen uns einmal im Monat. Der Pfarreirat entsendet zur Sicherstellung einer guten Zusammenarbeit einen Vertreter. Außerdem ist der Freundeskreis offen für interessierte Mitglieder der Pfarrgemeinde.
Was wollen wir erreichen?
Wir wollen die Lebenssituation der Menschen, die auf dem Gebiet der Pfarrgemeinde St. Anne`s leben, nachhaltig verbessern. Damit übernehmen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten auch Verantwortung für eine gerechtere Welt.
In Nordwalde wollen wir das Bewusstsein für die Partnerschaftsarbeit stärken und so Offenheit und Verständnis für weltkirchliche Themen wecken.
Wie wollen wir es erreichen?
Regelmäßige gegenseitige Besuche fördern die Begegnung und den Austausch in Kultur und Glauben. Wir wollen Maßnahmen und Aktivitäten fördern, die die Lebens- und die Glaubenssituation verbessern, vorzugsweise durch Hilfe zur Selbsthilfe. Die Verbesserung der Bildung ist uns ein besonderes Anliegen.
Wir wollen Entwicklungsprozesse behutsam unterstützen. Gleichzeitig akzeptieren wir die Unterschiede in den kulturellen und gesellschaftlichen Strukturen und Sichtweisen zwischen Nordwalde und Damongo.
Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit in Nordwalde stärken unsere Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Gemeinde in unsere Arbeit. Wir unterstützen Initiativen zur weiteren partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Gruppen unserer beiden Gemeinden (Beispiel: Wichernschule und Grundschule Yipala).
Der Weltladen ist Teil des Freundeskreises Ghana. Er unterstützt den Fair-Trade-Gedanken, in dem dort fair gehandelte Produkte angeboten werden. Mit dem Verkauf wird ein kleiner Überschuss angestrebt, der dem Freundeskreis für seine Arbeit zur Verfügung steht.
1.2 persönliche Begegnungen sind wichtig
Die persönliche Begegnung sollte regelmäßig, möglichst alle drei Jahre, stattfinden. Ziel der Besuche ist es, möglichst viel persönlichen Kontakt zu ermöglichen, d.h. vorzugsweise Unterkunft in Familien. Begegnungen in der Gemeinde sollten Vorrang vor touristischen Zielen haben. Die Besuche sollten Einblick in die jeweilige Lebensweise, auch bei problematischen Themen, bieten.
Für die Kosten gegenseitiger Begegnungen werden keine allgemeinen Spendenmittel verwendet. Laden wir Freunde aus Ghana ein, wird eine Finanzierung aus Fördermitteln (z. B. katholischer Fonds) sowie speziell hierfür vorgesehene Zuwendungen von Privatpersonen oder Institutionen angestrebt. Falls notwendig, werden wir darüber hinaus versuchen, Mittel der Pfarrgemeinde zu erhalten.
Besuchen Nordwalder unsere Freunde in Ghana, werden die Kosten der Reise grundsätzlich von den Teilnehmern selbst getragen. Insbesondere bei Gruppen Jugendlicher werden wir versuchen, Fördermittel zu beantragen.
1.3 Kommunikation
Unser Kommunikationspartner ist das Partnership Committee Damongo. Sein Vorsitzender ist derzeit der Gemeindepfarrer. Deshalb ist er oder eine von ihm autorisierte Person oder Institution grundsätzlich unser Ansprechpartner.
Die Kommunikation erfolgt zumeist per Email. Dazu unterhält der Freundeskreis Ghana die offizielle Adresse info@freundeskreisghana.de.
Offizielle Schreiben werden vor dem Versand im Freundeskreis Ghana abgestimmt, mit dem Zusatz „für den Freundeskreis Ghana NN“ unterzeichnet und an unsere Ansprechpartner in Damongo adressiert. Von abgehenden Mails werden Ausfertigungen an folgende Personen in Damongo geschickt:
- Gemeinde-Pfarrer
- Mitglieder des Partnerschafts-Committees (soweit Email-Adresse bekannt)
- bei Themen zum Bildungsfonds: zusätzlich Mitglieder des Bildungs-Committees (soweit Email-Adresse bekannt)
- Bischof
Unterhalten Privatpersonen oder Institutionen (z. B.) eine direkte Partnerschaft, sollte nach Möglichkeit direkt miteinander kommuniziert werden – eine Kopie der Emails für uns (info@freundeskreis-ghana.de) ist aber erwünscht.
1.4 Öffentlichkeitsarbeit
In der Öffentlichkeitsarbeit sieht der Freundeskreis Ghana eine seiner wichtigsten Aufgaben. Sie zielt darauf ab, das Bewusstsein für die besonderen Probleme und Lebensverhältnisse unserer Freunde in Damongo zu schaffen. Der Freundeskreis Ghana informiert die Nordwalder Öffentlichkeit auch über sein Engagement in Damongo und fördert so die Bereitschaft der Bürger, ihn persönlich oder finanziell zu unterstützen.
Dazu bedient er sich diverser „Kanäle“: Lokalpresse, Publikandum, Kirchenzeitung, Internet / Homepage, Schaukästen, Pfarrbrief, Emails an den „erweiterten Freundeskreis“ u. v. m.. Die entsprechenden Beiträge werden vorab im Freundeskreis abgestimmt.
1.5 Wie fassen wir Beschlüsse?
Wir entscheiden mit einfacher Mehrheit der jeweils anwesenden Personen des Freundkreises Ghana. Soll über die Änderung dieser „Grundsätze und Ziele unserer Arbeit“ beraten werden, so weisen wir darauf zuvor in der Einladung (bspw. per Email) ausdrücklich hin. Entsprechende Beschlüsse bedürfen dann einer Zwei-Drittel-Mehrheit.
Überweisungen werden in der Außenwirkung (ggü. der Zentralrendantur) durch unseren Gemeindepfarrer angewiesen. Im Innenverhältnis erfolgt die Beauftragung durch einen vom Freundeskreis Ghana bestimmten Kassenführer oder Sprecher.
2 Allgemeine Projekte
2.1 Was wollen wir fördern?
Wir konzentrieren unsere Hilfe auf die Themenbereiche
- Bildung und Gesundheit (insbesondere Schulen, Lehrmaterialien etc.),
- Hilfe zur Selbsthilfe,
- Aktivitäten zur Unterstützung von Frauen und Jugendliche sowie
- kirchliche Arbeit.
Wir legen Wert auf die Nachhaltigkeit der geförderten Projekte. Bestimmen Spender den Zweck einer Zuweisung, achten wir darauf, die Absicht der Spender zu berücksichtigen und die Gelder entsprechend zu verwenden. Wir werden jedoch in der Öffentlichkeit und bei unseren Spendern für zweckunbestimmte Zuwendungen werben. Nur so können wir eine möglichst sinnvolle Verwendung der Gelder für unsere Projekte gewährleisten. Erscheint uns die Erfüllung eines Spenderwunsches nicht möglich zu sein oder entspricht er nicht unseren Grundsätzen, so behalten wir uns vor, die Spende nicht anzunehmen.
2.2 Wer soll gefördert werden?
Wir fördern Projekte der Pfarrgemeinde inkl. ihrer Außenstationen. Das Partnerschaftskomitee in Damongo unterbreitet Vorschläge, die wir in unserer Runde diskutieren und bewerten. Es findet grundsätzlich keine Förderung von Einzelpersonen statt.
2.3 Wie soll gefördert werden?
Eine Förderung findet vorzugsweise in Form von finanziellen Unterstützungen statt. Sachspenden erfolgen nur in Ausnahmefällen, wenn dies besonders sinnvoll erscheint.
Unsere Partner vor Ort sollten sich mit Eigenleistungen beteiligen.
Überweisungen zu Projekten schlagen wir grundsätzlich einen Betrag in Höhe von 5 % als freies Budget auf, mit dem unsere Partner in Damongo allgemeine Aufwendungen begleichen können, wie bspw. Fahrtkosten.
Wir verwenden bevorzugt die bargeldlose Überweisung über das Bistum Münster an das Bistum in Damongo. Über das so transferierte Geld hat das Partnerschaftskomitee St. Anne‘s die Verfügungsmöglichkeit.
2.4 Welche Unterlagen benötigen wir?
Unsere Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftskomitee in Damongo basiert auf gegenseitigem Vertrauen. Auf Grund unsere Verantwortung für die Spender in Deutschland ist es dennoch erforderlich, die Wirtschaftlichkeit sowie den Fortschritt der geförderten Projekte und der dafür verwendeten Beträge nachzuhalten. Dazu werden wir grundsätzlich folgende Unterlagen einfordern:
- vorab zur Beschlussfassung eine glaubhafte Kostenschätzung sowie
- im Nachhinein eine glaubhafte Auflistung der Kosten
2.5 Interne und externe Kommunikation / Dokumentation
Wir informieren die Mitglieder des Freundeskreises sowie weitere Interessenten. Der Pfarreirat wird durch seinen Vertreter auf dem Laufenden gehalten.
Unsere Öffentlichkeitsarbeit besteht aus aktiver Pressearbeit sowie unserer Internetseite. Wir informieren über abgeschlossene Projekte oder sinnvolle Zwischenstände. Im Rahmen unserer Spenderbetreuung erhalten Spender – soweit bekannt – bei größeren Summen einen Dankesbrief.
3 Der Bildungsfonds
Der Bildungsfonds als gemeinsame Einrichtung des Freundeskreises Ghana und des Partnership Committee St. Anne’s verfolgt das Ziel, jungen Menschen den Weg zu einer guten Bildung zu erleichtern. Dazu unterstützt er hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche finanziell, wo dies notwendig ist. Die Zusammenarbeit des Freundeskreises Ghana in Nordwalde und des Education-Committee in Damongo basiert dabei auf gegenseitigem Vertrauen. Die Kommunikation ist offen und kollegial.
3.1 Wer soll gefördert werden?
Der Fonds ermöglicht jungen Menschen, die dazu selbst oder deren Eltern insbesondere aus finanziellen Gründen nicht in der Lage sind, den Besuch einer Bildungseinrichtung. Religionszugehörigkeit und grundsätzlich auch das Alter spielen dabei keine Rolle. Mädchenförderung ist uns wichtig. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die jungen Menschen aus Damongo stammen, d. h., dass die Eltern bzw. die Familien auf dem Gebiet der Pfarrgemeinde St. Anne Damongo leben.
Das Education Committee in Damongo trifft die Entscheidung über die Auswahl geeigneter Bewerber, die sich mit einem kurzen Profil vorstellen. Über den Verlauf bzw. Erfolg der Bildungsmaßnahme erbringen die Stipendiaten jährlich einen einfachen, geeigneten Leistungsnachweis. Das Komitee in Damongo leitet die Profile und Leistungsnachweise nach Nordwalde weiter.
3.2 Was soll gefördert werden?
Gefördert werden können die Schulformen
- Kindergarten
- Elementary School
- Junior High School
- Senior High School
- Vocational School
Der Besuch einer Schule in Damongo bzw. einer katholischen Schule ist nicht Voraussetzung. Formen universitärer Bildung sowie Teacher Training College und Nursing Training werden ansonsten bis auf Weiteres grundsätzlich nicht gefördert. Für diese Fälle bemüht sich der Freundeskreis Ghana um geeignete Patenschaften.
Der Fonds unterstützt Aufwendungen, die unmittelbar mit dem Schulbesuch verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise Schulgeld, Lernmittel, Schulkleidung, Unterkunft, Transport oder Verpflegung. Es wird angestrebt, die Förderung – soweit notwendig – bis zum Schluss des Bildungsganges fortzuführen.
Neben der Finanzierung konkreter Stipendien wird dem Education Committee ein freies Budget in sinnvoller Höhe zur Abdeckung allgemeiner Kosten zur Verfügung gestellt.
Die guten Kenntnisse unserer Partner vor Ort ermöglichen die bestmögliche Entscheidung hinsichtlich Auswahl der Stipendiaten sowie Art und Umfang der Förderung. Gelder, die dem Bildungsfonds des Freundeskreises Ghana in diesem Sinne ohne weitere Zweckbindung überlassen werden, können daher besonders effektiv eingesetzt werden. Dennoch versteht der Freundeskreis Ghana die emotionale Motivation vieler Spender, speziell einzelne Schüler zu fördern und unterstützt deshalb auch diese Form. So geförderte Schüler berichten dem Spender regelmäßig persönlich über ihre schulischen Fortschritte. Die Kommunikation zwischen Schüler und Spender erfolgt dabei stets über den Freundeskreis Ghana bzw. das Education Committee Damongo. Ab dem tertiären Level ist auf beiderseitigen Wunsch der direkte Kontakt zwischen Paten und Stipendiaten möglich. Finanzielle Zuwendungen sollen jedoch weiterhin über den Freundkreis-Ghana erfolgen.
3.3 Ablauf der Förderung
Das Education-Committe Damongo erstellt vorab ein Budget-Vorschlag, auf dessen Basis der Freundeskreis Ghana vor Beginn eines Schuljahres über das endgültige Budget entscheidet. Nach Ablauf des Schuljahres informiert das Education-Committee Damongo über die Verwendung der Gelder.
3.3.1 Budget
Das Education Committe Damongo stellt die notwendigen Unterlagen zur Ermittlung eines Budgets zur Verfügung. Sie bestehen aus regelmäßig überarbeiteten Berechnungen der durchschnittlichen Kosten eines Schülers pro Abrechnungsperiode. Dabei wird nach sinnvollen Fallgruppen, insbesondere nach Schulform oder Alter unterschieden. Außerdem enthalten die Budget-Unterlagen eine Aufstellung der in der kommenden Abrechnungsperiode zu fördernden Schüler (wiederum differenziert nach entsprechenden Fallgruppen). Für allgemeine Verwaltungsaufgaben schlagen wir pauschal fünf Prozent dieses Wertes auf.
Die Auszahlung der Gelder erfolgt analog der Einteilung des Schuljahres in Ghana in Trimestern in drei Teilbeträgen.
3.3.2 Verwendungsnachweis
Nach Ablauf der Abrechnungsperiode, spätestens einmal pro Jahr, erstellt das Education-Committee in geeigneter Weise einen einfachen Bericht, der die Verwendung der Mittel nachvollziehbar und glaubhaft darlegt.
3.4 Dokumentation / Öffentlichkeitsarbeit
Wir informieren die Mitglieder des Freundeskreises sowie weitere Interessenten per Mail. Der Pfarreirat wird durch seinen Vertreter auf dem Laufenden gehalten. Förderpaten erhalten regelmäßig einen Bericht ihres „Patenkindes“.
Unsere Öffentlichkeitsarbeit besteht aus aktiver Pressearbeit sowie unserer Internetseite. Wir informieren über abgeschlossene Projekte oder sinnvolle Zwischenstände. Im Rahmen unserer Spenderbetreuung erhalten Spender – soweit bekannt – einen Dankesbrief.
4 Unser Weltladen
Der faire Handel basiert auf dem Streben nach Erreichung einer erhöhten Gerechtigkeit im internationalen Handel insbesondere durch bessere Handelsbedingungen und Sicherung sozialer Rechte für Produzenten und Arbeiter. Der Weltladen bietet dazu im Medienzentrum Produkte aus aller Welt an, die nach diesen Grundsätzen produziert und gehandelt wurden. Er ist Teil des Freundeskreises Ghana und damit der Pfarrgemeinde St. Dionysius Nordwalde. Zum einen unterstützt er die Produzenten durch den Verkauf ihrer Waren und die Förderung der Absatzmöglichkeiten. Zum anderen schafft er ein Bewusstsein für diese Problematik bei den Nordwaldern in ihrer „Funktion“ als Verbraucher. Der erzielte Gewinn wird der Arbeit des Freundeskreises Ghana zur Verfügung gestellt.
5 Wie organisieren wir uns selbst?
Wir treffen uns in der Regel einmal pro Monat. Zu den Treffen wird vorab (z. B. per Email) unter Angabe der Tagesordnung eingeladen. Über die Ergebnisse wird ein Protokoll.
Für den Versand der monatlichen Einladung, der Verteilung der Protokolle und andere Informationen wird ein allgemeiner Verteiler geführt, der neben den Mitgliedern des Freundeskreises Ghana auch Interessierte umfasst.
Wir sind arbeitsteilig organisiert. Die Verantwortlichen der Funktionen Sprecher, Kasse und Schriftverkehr werden ab 01.01.2018 für einen Zeitraum von drei Jahren gewählt. Wiederwahl ist zulässig.